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Carolina Reaper Chilisorte

Carolina Reaper Pflanze

Zum Vergleich: Gängige Pfeffer-Abwehrsprays, welche in Deutschland zum Kauf angeboten werden, haben „nur“ 2 Mio. Scoville.

Für Chili-Anbau Anfänger ist diese Pflanze nicht empfehlenswert. Nicht, dass die Anzucht der Pflanzen besonders schwierig ist. Jedoch sollten bei der Verarbeitung dieser äußerst scharfen Chili bereits Erfahrungen vorhanden sein. Die meisten Menschen lernen aus schmerzhaften Erfahrungen schnell.

Fehler, die bei dieser Chilisorte gemacht werden, können aber gefährlich schmerzhaft werden. Wer sich schon mal nach dem Schneiden von Chilis die Augen gerieben hat, weiß, was gemeint ist.

In Fachkreisen ist der Carolina Reaper Züchter, Ed Currie, als fantastisch-verrückter Natur-Wissenschaftler bekannt. Er hat das scharfe Capsicum Monster vermutlich aus einer Naga und einer karibischen Habanero geschaffen. Bevor die neue Züchtung den angstauslösenden Namen erhielt, gab er der Chili den Codenamen HP22B was für „High Power, Topf 22 und Pflanze B“ steht.

Später wurde die neue Züchtung nach ihrer Herkunft, den US-Bundesstaat South-Carolina, benannt. Der zweite Teil des Namens ist vermutlich an Grim Reaper angelehnt. Grim Reaper füllt passenderweise die Rolle des Sensenmannes aus.

Zur Messung des Capsaicin-Gehalts schickte Ed Currie regelmäßig ein Pfund Chilis zur Winthrop Universität in South Carolina. Über einen Zeitraum von etwa fünf Jahren, vor dem Eintrag ins Guinessbuch, untersuchte Professor Cliff Calloway mit seinen Studenten die Proben. Der Schärfegrad auf der Scoville-Heat-Units Skala wurde mittels eines HPLC-Verfahren (Hochleistungs-Flüssigchromatografie) genau bestimmt. Neben seiner beruflichen Karriere widmete sich Ed Currie der Chilizucht zunächst als Hobby. Er investierte mehrere tausend Dollar in seine Zucht und in den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Bevor Ed Currie weltweit berühmt wurde, verkaufte er seine Chili-Soßen auch auf Gemeinde-Festen. Seinen Kunden fiel er schon damals durch sein Wissen und der Leidenschaft zu scharfen Chilis auf. Viele mögen den natürlichen Geschmack seiner Produkte.

Capsicum chinense

Carolina Reaper ist eine relativ neue Capsicum chinense Züchtung. Vermutlich ist sie eine Kreuzung aus einer Naga und einer roten Habanero von der Westindischen Insel St. Vincent.

Auf der Website seiner Firma puckerbuttpeppercompany.com wird berichtet, dass Habanero-Samen von einem Freund aus der Karibik mitgebracht wurden. Sieht man sich eine Reaper-Schote genauer an, entdeckt man einen gefährlich aussehenden Stachel am unteren Ende der Chili.

Diese Form erinnert an denen eines Skorpions. Carolina Reaper Chilischoten sehen 7 Pot Douglah oder Trinidad Scorpion ähnlich.

Die Oberfläche und rote Signalfarbe wiederum könnte von einer Bhut Jolokia stammen. Alle vermuteten Sorten, aus denen die Carolina Reaper gezüchtet sein könnte, gehören zur Capsicum chinense Art.

Schärfegrad

Carolina Reaper war seit 2013 bis 2023 die schärfste Chili der Welt. Mit unglaublichen 1,569 Mio. Scoville im Durchschnitt und Spitzenwerten von 2,2 Millionen SHU. Die Chili mit einem Schärfegrad von 10+++ ist schön fruchtig, mit Gewürznoten von Zimt und Schokolade. Für geschätzte 99,99 % der Bevölkerung ist sie dennoch nicht zum frischen Verzehr geeignet.

Diejenigen, die es dennoch versuchen, werden danach von beißenden Schmerzen gepeinigt. Anschließend reagiert der Magen oft mit krampfhaftem Schluckauf. Einige bringen noch Worte wie: „Mmmh, very tasteful“ hervor, bevor Sie sich winden, spucken, rot Anlaufen und in Schweiß ausbrechen. Bei YouTube finden Sie einige verrückte Scharfesser.

Wenn Sie die schärfste Chili auf dem Planeten Erde in Deutschland anbauen, wird die Chili nicht ganz so scharf, als in den sonnigen, subtropischen Ländern. Der Capsaicin-Gehalt wird nicht nur durch die Züchtung bestimmt, sondern hängt auch von den Anbaubedingungen ab. Wollen Sie das letzte an Schärfe aus der selbst angebauten Carolina Reaper holen, ist viel Licht und Wärme wichtig.

Leicht gestresste Pflanzen bilden häufig noch schärfere Schoten. Dies können Sie unter anderem durch eine Verknappung des Wassers erreichen. Dadurch wird Chili vielleicht schärfer, aber es werden auch weniger Blüten und Fruchtansätze gebildet.

Auf der Schärfeskala ist die Reaper bisher ungeschlagen. Kaum jemand hätte vor einigen Jahren im Traum daran gedacht, dass ein so hoher Scoville-Wert überhaupt möglich ist.

Beim Anschneiden der Chili bleibt am Messer eine ölige Substanz haften. Dies sind die Schärfe verursachenden Capsaicinoide in hoher Dosis.

Verarbeitung

Carolina Reaper Chilis sollten nur von erfahrenen Chili-Liebhabern verarbeitet werden. Tragen Sie zum eigenen Schutz Handschuhe, Mundschutz und eine Schutzbrille. Halten Sie Wasser zum Spülen und Milch zum Trinken bereit. Nicht allein verarbeiten. Sie benötigen im Fall der Fälle einen Helfer.

Alle Gegenstände, welche mit der Chili in Berührung kommen, sind von Kindern, Tieren und unbedarften Menschen fernzuhalten. Diese Chilis zu verarbeiten, bedeutet eine große Verantwortung. Zur Erinnerung, die Chilis enthalten etwa genau so viel Capsaicin wie Pfefferspray, welches teilweise unter dem Waffengesetz fällt.

Ein dringender Hinweis zur Schärfe: Die Carolina Reaper ist extrem scharf, mit einem Scoville-Wert von bis zu 2,2 Millionen Einheiten. Das bedeutet, dass sie etwa 200-mal schärfer ist als eine Jalapeño und mehr als 20-mal schärfer als eine Habanero. Daher ist höchste Vorsicht geboten, und es ist unerlässlich, die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.

Am geschmackvollsten lässt sich die Carolina Reaper zu Saucen und Chilipulver verarbeiten. Eine Paste oder Püree ähnlich dem Sambal Oelek ist eine weitere gute Variante für die Verarbeitung. Aufgrund der mörderischen Schärfe der Schoten, sollten sich unerfahrene Chili-Freunde überlegen, auf fertige Produkte zurückzugreifen.

Carolina Reaper Chilipflanze

Anfänger sollten die Finger von der Carolina Reaper Pflanze lassen. Diese Chili wird gefährlich scharf. Etwas anderes wäre auch nicht von der schärfsten Chili der Welt zu erwarten.

Die Chili-Pflanze wird etwa 1,5 Meter hoch. Sie wächst unten schmal und wird nach oben etwa 1,2 Meter breit. Es sind ausgesprochen schöne und kräftige Pflanzen. Nach fünf bis sechs Monaten bildet das Capsicum-Gewächs erste Blüten. Nach neun Monaten hängt sie voller roter Schoten.

An der Grenze zwischen Nord und Süd-Carolina, wo die Chili gezüchtet wurde, ist das Klima warm bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von über 60 %. Im Garten können Sie die Chilis am besten in einem Gewächshaus unterbringen, um die Luftfeuchtigkeit und Wärme hochzuhalten.

Ein Blumenkübel oder Eimer sollte etwa 10 Liter Erde fassen, um der Wurzel ausreichend Platz zum Entwickeln zu geben. Nur Chilipflanzen, mit ausreichend Wurzelraum, können ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.

Anzucht

Bei den besonders scharfen Capsicum chinense Sorten sollten Sie früh mit der Anzucht starten. Beginnen Sie mindestens zehn Wochen vor dem letzten zu erwartenden Frost mit der Aussaat. Spätestens Anfang März sollten Sie Carolina Reaper Samen einpflanzen.

Wenn Sie den Zeitpunkt verpasst haben, können Sie Jungpflanzen von guter Qualität im Versandhandel bestellen. Diese werden meistens ab April verschickt. Erfahrungsgemäß gibt es Lieferengpässe bei besonders gefragten Sorten, die zudem noch recht neu am Markt sind.

Daher frühzeitig die Samen oder Pflanzen beschaffen, damit Sie rechtzeitig mit Ihrer Zucht beginnen können. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen circa neun Monate. Ihre Früchte sollten bis Oktober bei viel Sonnenschein abreifen, um eine „gute“ Schärfe zu erreichen.

Die Anzucht der Samen ist recht unproblematisch. Viele Züchter berichten übereinstimmend von einer guten Keimrate. Dies können Sie auch leicht erreichen, wenn Sie die Samen einen Tag lang in lauwarmen Kamillentee einweichen oder ähnlich vorbehandeln. Danach pflanzen Sie die Samen in Kokosquelltabs. In einem beheizbaren Zimmer-Gewächshaus bei 25 – 28 °C benötigen die Chilisamen 10 – 15 Tage zum Keimen.

Halten Sie das Anzuchtsubstrat feucht. Regelmäßiges Lüften beugt einer Schimmelbildung vor. Sobald die Keimlinge sich ganz aufgerichtet haben, können Sie mit dem Umtopfen, pikieren und vereinzeln beginnen. Ihre nährstoffarme Anzuchterde wir erst gedüngt, wenn sich neben den Keimblättern weitere Blätter bilden.

Pflege

Die Pflege der Carolina Reaper unterscheidet sich kaum von anderen scharfen Chilipflanzen. Sie mag viel Sonne, genug Wasser, Nährstoffe und Wärme. Wichtig ist außerdem ein Pflanzgefäß von mindestens 22 cm Durchmesser. Der Erfolg hängt direkt von der richtigen Containergröße ab. Besser Sie wählen einen 10 – 20 Liter Blumenkübel oder Eimer.

Spätestens bei der Ernte werden Sie sehen, dass sich das größere Volumen gelohnt hat.

Achten Sie bei der Erde auf eine gute Durchlässigkeit. Die Erde soll viel Wasser aufnehmen können, ohne das Staunässe entsteht. Das erreichen Sie unter anderem mit einer Mischung aus Kokoserde, Tomatenerde, Perlite und Sand. Ein pH-Wert von etwa 6,5 liegt im grünen Bereich.

Das Substrat sollte immer leicht feucht sein, auf gar keinen Fall nass. Ihre Chili wird eingehen, wenn Sie dauerhaft nasse Füße hat und die Wurzeln nicht belüftet werden. Gießen Sie die Pflanzen immer morgens und kurz nach Sonnenuntergang. Zwischen dem abendlichen Gießen und den Einbruch der Nacht sollte die Blätter noch abtrocknen können. Bleibt über Nacht Wasser auf Ihre Pflanze stehen, haben es Pilze einfacher sie zu befallen.

Verwenden Sie Regenwasser oder kalkarmes Wasser zum Gießen um den pH-Wert nicht anzuheben.

Falls Ihre Pflanze keine Feuchtigkeit mehr aus der Erde beziehen kann, werden die Blätter welk. Warten Sie dann nicht zu lange, um den Wurzelballen mit Wasser zu versorgen. Dies können Sie aber bewusst hinauszögern, wenn Sie die Schärfe der Chili durch Stress auf die Spitze treiben wollen.

Düngen

Für große Chilischoten mit tollem Aroma sorgt guter Kompost. Dieser wird mit der Erde vermischt. Kaffeeprütt eignet sich gut als Dünger und Bodenverbesserer. Tomatendünger können Sie dem Gießwasser beimischen. Dazu halten Sie sich an die Dosierempfehlungen des Düngers. Ein NPK Wert von 5-10-5 bis 10-10-10 ist gut geeignet.

Der Anteil an Stickstoff (N) sollte nicht übertrieben hoch sein. Das würde zwar zu einem schnelleren Wachstum führen, aber die Chili wird nur dünn wachsen, weniger Früchte bilden und nicht so schön aussehen.

Wenn Sie Chilipflanzen draußen im Garten anbauen, sorgt Pferdemist für gutes Wachstum und großartige Ernten. Das Stroh lockert noch zusätzlich den Boden auf.

Ernte

Handschuhe tragen! Am letzten Drittel des Stiels trennen Sie die Chili von der Mutterpflanze. Ein scharfes Messer oder eine kleine, stabile Schere hilft Ihnen dabei wenige Verletzungen zu verursachen. Wann geerntet werden kann, sehen Sie an der gleichmäßigen, roten Farbe. Etwa 100 Tage nach der Blütenbildung und 230 Tage nach der Aussaat sollte es soweit sein.

Werden Sie nicht ungeduldig. Chilischoten bleiben lange grün, bis sie innerhalb von wenigen Tagen über Gelb zum Rot abreifen. Halten Sie den Bereich um den Stiel, die Krone, im Auge. Dort zeigen sich die ersten Anzeichen eines anstehenden Farbwechsels.

Die Chilis haben eine Lampionform und laufen zu einem Skorpionstachel aus. Obwohl die Züchtung noch relativ jung ist, ist sie sehr stabil. Vielleicht zwei oder drei Pflanzen von einhundert sehen nicht wie gemalte Reapers aus. Dies liegt aber durchaus im normalen Bereich und ist auch bei älteren Züchtungen zu sehen. Um den Genpool der stabilen Pflanzen zu vergrößern, sollten Sie nur von besonders typischen Exemplaren weiter züchten.

Überwinterung

Da die Chili eine beachtliche Größe im Garten erreichen kann und der Platz an den hellen Fenstern beschränkt ist, können Sie die Pflanzen auf etwa 35 cm zurückschneiden. Tipps zur Überwinterung und mehrjährigen Anbau benötigen Sie dann auch nicht einen so großen Blumentopf. Das ist praktisch, wenn Sie die Pflanze auf einer Fensterbank überwintern lassen.

Bevor Sie die Pflanze ins Haus holen, behandeln Sie sie zunächst mit einem natürlichen Pflanzenschutz-Mittel. Neemöl ist zum Beispiel gut geeignet. Wenn sich nur wenige Schädlinge auf der Chili befinden, breiten sie sich oft explosionsartig bei trockener Heizungsluft in der Wohnung aus. Hier sind auch keine natürlichen Feinde, wie Marienkäfer, welche die Population niedrig halten.

Zum zurück schneiden nehmen Sie eine Gartenschere und setzen Sie die Schnitte oberhalb von Knospen an. Einige junge Blätter sollten an der Pflanze verbleiben. Ein paar Körner Langzeitdünger, die Sie einfach auf die Blumentopferde streuen, helfen der Chilipflanze über den Winter und Sorgen in der nächsten Saison für einen neuen, guten Start.

Update vom 21.04.2018:
Der Eintrag im Guinness World Records wurde geändert. Die Carolina Reaper hat nun einen durchschnittlichen Scoville Wert von 1.641.183 SHU.

Sortenname Carolina Reaper
Art Capsicum chinense
Herkunft South Carolina, USA
Pflanzengröße 100 – 150 cm
Reifedauer 100 Tage
Scoville 1,641 Millionen SHU
Keimdauer 8 – 14 Tage
Keimtemperatur 25 – 28 °C
Pflanzabstand min. 70 cm