Jetzt ist Chili-Saucen-Saison! Bestelle heute auf Chili-Saucen.com. Versandkostenfrei ab 40 € nach Deutschland.

Chilis klonen

Chilis Klon

Wer jetzt vor Wut Feuer speien möchte: Es gibt eine einfache und effiziente Lösung, die Chili zu klonen. Mit wenig Aufwand lassen sich Nachkommen von prächtigen Chilis klonen und dadurch vermehren. Dabei entstehen exakte Kopien des Erbguts der Mutterpflanze. Die genetischen Vorteile bleiben erhalten und Sie können über das Klonen diese Sorte stabilisieren. Vielleicht gelingt es Ihnen sogar, über diesen Weg eine neue Chili zu züchten.

Nach verschiedenen Quellen zu urteilen, hat es lediglich zehn Jahre gedauert, Carolina Reaper als neue Chili-Sorte zu züchten. Der Züchter von der aktuell schärfsten Chili der Welt, Ed Currie, konnte bald darauf seinen Job an den Nagel hängen und sein Hobby zum Beruf machen. Da diese Sorte so schnell stabilisiert wurde, kann vermutet werden, dass durch eine vegetative Vermehrung eine breite Basis geschaffen werden konnte.

Stecklingsvermehrung

Zeitpunkt

Mit der vegetativen Vermehrung, also dem Klonen, kann jederzeit angefangen werden. In den meisten Fällen ist der ideale Zeitpunkt im frühen Sommer. Bis hierhin hat sich die Mutterpflanze schon gut entwickelt. Gleichzeitig wird den Stecklingen noch für den Rest des Sommers Zeit zum Wachsen geboten. Tendenziell kann im Mai und Juni die Stecklingsvermehrung am besten erfolgen, damit deren Ableger noch bis Oktober vom schönen Wetter profitieren.

Der ideale Zeitpunkt ist immer dann, wenn die Chili voll im Saft steht. Wann dies der Fall ist, hängt vom Wetter und Klima ab und kann nicht an einem bestimmten Tag im Kalender fest gemacht werden.

Damit sich die Klone nach dem Stress des Schnitts erst mal erholen können, sollte die Klonierung am Abend durchgeführt werden. Eine Phase der Ruhe in der dunklen Nacht tut den Pflanzen anschließend gut.

Vorbereitungen

Chilis zu klonen ist recht einfach: Schneiden Sie einen Zweig mit etwa vier Blättern ab. In einem feuchten Substrat wird der Steckling platziert. Das Ganze dauert etwa 5 Minuten und die Erfolgsrate ist schon durchwachsen.

Sollen mehr Stecklinge erfolgreich anwachsen, müssen Sie das Klonen richtig machen und früher anfangen vorzubereiten.

Geben Sie der wüchsigen Pflanze etwa eine Woche vor dem Klontermin kein Dünger mehr. Der Grund ist, den Stickstoff in der Pflanze zu reduzieren. Dieser würde nur dafür verwendet werden neue Blätter zu bilden. Stattdessen sollen Chili-Stecklinge ja Wurzeln schlagen. Tägliches einsprühen mit Wasser reduziert den Stickstoff in den Blättern und die Pflanze kann einen Feuchtigkeits-Vorrat aufbauen.

Leitungswasser mischen Sie entsprechend der Wasserhärte mit destilliertem oder Osmosewasser. Wichtig: reines Wasser verwenden, kein Flüssigdünger hinzugeben.

Substrat

Auf das Substrat kommt es an, ob die Vermehrung über Stecklinge gut gelingt. Es muss nährstoffarm sein, luftig und locker und Feuchtigkeit gut halten. Bewährt hat sich Kokoserde, Torf-Sand Gemisch, Jiffy-Quelltöpfe, Steinwolle und Vermiculit. Wurzeln wachsen schneller in einem Anzuchtsubstrat, welches nur ganz leicht gedüngt ist. Für Chili-Stecklinge wäre ein pH-Wert von 6,5 der Erde ziemlich nah am Optimum. Mit einem pH-Messstreifen oder einem pH-Meter können Sie diesen erfassen.

Beim Substrat achten Sie darauf, dass es Zeit hatte, die Feuchtigkeit gut zu verteilen. Zwar muss es feucht sein, aber nicht bloß nicht nass. Das Substrat füllen Sie in eine Wanne von einem größeren Zimmergewächshaus. Alternativ ginge auch eine transparente Plastikwanne, die Sie mit Frischhaltefolie abdecken können. Für die Stecklinge muss die Klonstation etwas höher sein als übliche Fensterbank-Gewächshäuser.

In dem eingefüllten Substrat drücken Sie kleine Löcher. Etwa von einem halben Zentimeter im Durchmesser, wie es mit einem Stift oder Pikierstab geschieht. Beim Eindrücken der Pflanzlöcher halten Sie Abstand zum Wannenboden.

Wurzelhormone

Im Baumarkt bekommen Sie Wurzelhormone meist als Wurzelaktivator. Aus Algen wird ein Pulver hergestellt, welches pflanzliche Hormone enthält. Das Hormon Auxin regt die Wurzelbildung an. Im Versandhandel finden Sie weitere Mittel zur Auswahl wie Klongel oder Klonfix.

Meist wird es in der Kategorie Wurzelmedium angeboten. Klongel schützt die Schnittfläche zusätzlich vor dem Austrocknen und baut den Stress der Pflanze ab. Nach unserem Empfinden ist es einfach, zuverlässig und praktisch in der Anwendung. Wurzelhormone können aus Weidenzweige auch selbst gewonnen werden.

Keimfrei arbeiten

Wichtig ist, bei der Vorbereitung des Wassers, der Erde und des Stecklings sauber und nach Möglichkeit keimfrei zu arbeiten. Alle Gefäße sollten Sie vorher gut säubern und desinfizieren. Messer und Pikierstab mit einem Hygiene-Tuch steril abwischen. Stecklinge sind gegen Bakterien, Pilze und Viren Anfangs anfällig. Waschen Sie Ihre Hände ordentlich mit Seife oder tragen Sie sterile Einweg-Handschuhe.

Klonierung

Steckling schneiden

Bevor ein Steckling von der Chili geschnitten wird, sprühen Sie die Pflanze nochmals mit Wasser ein. So kann der Steckling in den Zellen einen Wasservorrat anlegen. Schließlich fehlen diesem an Anfang Wurzel, über den er Feuchtigkeit aufnimmt.

Beim Auswählen eines Zweiges für die Klonierung wird mit der Zeit ein geübter Blick entwickelt. Er sollte etwa 15 cm lang sein, vier bis fünf kleine Blätter haben und einen stabilen Eindruck machen. Sind die Blätter zu groß, wird auch viel Wasser verdunstet. Ein schlabbriger Stiel macht bei der Stecklingsvermehrung viele Probleme. Er fällt um, die Blätter hängen auf der Erde und der ganze Steckling fängt an zu vergammeln. Wenn sich die Fäulnis-Mikroorganismen ausbreiten, werden auch gesunde Stecklinge befallen.

Auf dem Steckling sollte mehrere Knotenpunkte bzw. Nodien verteilt sein. Aus diesen entstehen neue Wurzeln oder Äste.

Gute Erfahrungen, um einen Schnitt zu machen, haben wir mit einem Skalpell gemacht. Sterile Skalpelle bekommen Sie zum Beispiel in der Apotheke. Als Messer gehen auch Rasierklingen oder Cutter. Denken Sie nur daran, diese vorher zu desinfizieren.

Mit dem scharfen Messer schneiden Sie etwa eine halben Zentimeter unterhalb einer Nodien schräg ab. Die Schnittfläche sollte einen 45° Winkel haben. Damit ist genug Oberfläche gegeben. Sie darf weder gequetscht werden, noch an-trocknen. Gleich ins Wasser stellen oder für eine halbe Minute in ein Wurzel-Gel tauchen. Kommt die Wunde zu lange mit Luft in Verbindung, wird sie sich verschließen. Eine Wurzelbildung ist dann nicht mehr möglich.

Blüten und Knospen können Sie abknicken. Wir möchten nicht, dass die Pflanze auf deren Entwicklung ihre Kraft ausrichtet. Blätter, die zu nah an der Schnittkante sind, werden ebenfalls abgeschnitten, sie würden nur auf dem Substrat aufliegen und verwelken.

Einpflanzen

Jetzt ist es Zeit, den Klon in das vorbereitete Substrat zu pflanzen. Halte ihn in die passende Tiefe in das Pflanzloch und schiebe die Erde zusammen. Bei der richtigen Tiefe ist es von Vorteil ihn so flach wie möglich einzupflanzen. In den oberen Schichten des Substrats ist mehr Sauerstoff. Hier bilden sich dann die ersten Wurzeln. Gleichzeitig muss der Steckling natürlich so weit in den Boden ragen, dass er nicht umfällt.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist jetzt lebenswichtig. Die Pflanze kann kein Wasser über Wurzeln aufnehmen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht weniger als 70 % betragen. Dazu brauchen Sie Gewächshaus oder eine andere Möglichkeit über den Stecklingen eine Glocke zu bilden. Setzen Sie die Stecklinge in einzelne Pflanzengefäße, so kann eine halslose Plastikflasche übergestülpt werden.

Bevor Sie die Haube senken, sprühen Sie Ihre Klone noch mal mit einem Wasser-Zerstäuber ein. Bei Temperaturen von 20 °C bis 25 °C fühlen sich Chili-Stecklinge ganz wohl.

Pflege

Chili-Pflege; Zweimal täglich sprühen Sie die Pflanzen ein und kontrollieren Sie die Bodenfeuchtigkeit. An einem hellen Fenster nach Süden oder unter Kunstlicht entwickeln sich die Stecklinge dank neuen Wurzeln zu vollwertigen Pflanzen. Dies geschieht nach etwa zwei Wochen. In dieser Zeit achten Sie auf Schimmel und Fäulnis. Isolieren Sie befallene Stecklinge. Sie können beim Ausbreiten der Krankheit ihre ganze Zucht zunichtemachen.