Chili-Pflanzen Temperaturen
Für Chilis sind mehrere Temperaturen wichtig. Es gibt unter anderem eine Nacht und Tag Temperatur. Ob Samen gerade keimen oder die Pflanze in der Wachstumsphase ist. Dazu kommt noch eine entsprechende Erdtemperatur.
Keimtemperatur
Am einfachsten lässt sich die Frage nach einer optimalen Keimtemperatur beantworten. Sie liegt für alle Capsicum Arten zwischen 22 °C und 26 °C. Ist Ihr Gewächshaus darauf eingestellt, werden mehr Chilisamen keimen, als bei Temperaturen unter 20 °C. Zudem keimen sie deutlich schneller.
Bei einigen Tests mit verschiedenen Gradzahlen kamen wir zu folgendem Ergebnis: Bei 18 °C keimten nur die Hälfte der Sämlinge nach drei Wochen. Bei 22 °C erreichten wir das gleiche Ergebnis schon nach neun Tage. Insgesamt lag die Keimquote nach 20 Tagen bei etwa 75 %. Bei Samen, die nicht so schwer zu beschaffen sind, reicht uns das völlig aus. Statt den üblichen 10 Samen pflanzen wir lieber doppelt so viel und sortieren kränkliche Keimlinge früh aus. Vergessen Sie nicht die Chili-Samen einweichen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass manche Pflanzen einfach nicht wachsen wollen. Seien Sie nicht zu traurig, wenn Sie die eine oder andere Pflanze aussortieren müssen. Andererseits wachsen dem Chilizüchter manchmal die Kümmerlichen besonders am Herz. Der Züchter freut sich besonders, wenn eine solche Pflanze nach zwei Jahren eine Handvoll Schote produziert. Auch unter Chilizüchter gibt es besonders soziale Menschen. Eine besonders ergreifende Story ist uns von einem englischen Chilihead bekannt.
Naturgemäß kann eine höhere Ernte aber nur von starken Chilipflanzen geerntet werden. Doch schon während der Keimung ist ein Unterschied zwischen den verschiedenen Arten zu erkennen.
Wachstumsphase
Wer sich mit dem Klima in der natürlichen Umgebung von Chilis beschäftigt, hat gegenüber anderen Gärtnern einen klaren Vorteil. Das gilt für Habaneros, Paprika als auch Rocotos.
Unterschiedlicher als bei Habaneros und Rocotos kann der Anspruch an Wärme kaum sein. Habanero wachsen wild in der Karibik und Amazonasbecken. Hier sind Temperaturen am Tag von 30 °C normal. In der Nacht selten unter 19 °C. An dieser Stelle wollen wir noch eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 70 % erwähnen.
Anders sieht es in der Heimat der Rocoto aus. Die Tagestemperaturen klettern in den Höhenlagen selten über 15° tagsüber und sinken in der Nacht auf etwa 8 °C. Viele eingefleischte Züchter der Capsicum pubescens weisen darauf hin, dass die behaarten Pflanzen ein deutliches Temperaturgefälle benötigen, um sich wohlzufühlen.
Capsicum annuum und frutescens mögen es zwar grundsätzlich warm, jedoch sind die Ansprüche innerhalb der Art nicht so präzise zu deuten. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Mexiko gibt es unterschiedliche klimatische Bedingungen. Von den tropischen Wäldern bis zu steppen-artigen Landstrichen. Denken Sie nur mal an Lipstick oder Tabasco Chilis im Gegensatz zur Prairie Fire.
Je näher Sie Ihre Pflanzen das heimische Klima bringen können, umso wohler werden sich Ihre Schützlinge fühlen. Sie bedanken sich dann üblicherweise mit einer satten Ernte.
Mindesttemperatur
Möchte man die Gemüter von Hitzköpfen erregen, fragt man nach den Mindesttemperaturen für Chilipflanzen. Der eine wird inbrünstig sagen 0 Grad, der andere schmeißt eine 15 Grad Celsius in die Runde und der Züchter mit dem schärfsten Chili wird sich kaum unter 20 Grad drücken lassen. Das lustige ist, sie haben alle recht.
Für Capsicum annuum gilt eine Schwelle von 16 °C bei denen die Chili das Wachstum langsam einstellt. Ideal ist eine konstant warme Umgebung mit rund 26 °C. Eine stabile Bodentemperatur von 20 °C plus minus 2 ° scheint sich auf das Wachstum am besten auszuwirken. Bei dauerhaften Temperaturen unter- als auch überirdisch von 6 °C kommt es unweigerlich zu Kälteschäden. Blüten und Blätter fallen dann ab. Fast identisch wie bei der annuum sind die Ansprüche der Capsicum frutescens.
Capsicum pubescens keimen schon zuverlässig bei 20 °C und brauchen dann 20 – 28 Tage um ihr frisches Grün aus der Erde zu recken. Als einzige Chili Art kann sie leichten Frost vertragen. In manchen Publikationen wird von – 5 °C gesprochen. Nach eigenen Erfahrungen ist das untere Ende der Fahnenstange bei – 0,8 °C erreicht. Falls Sie präzise Informationen haben, lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen. Wir ändern den Absatz dann gerne ab.
Capsicum baccatum liegt irgendwo zwischen annuum und pubescens. Dies ist auch insofern kein Wunder, da die Chili im Gebiet des heutigen Peru ihre Wurzeln hat. Die „beerenartigen” Gewächse kommen aus einer Region, bei denen Temperaturen zwischen 20° und 30° üblich sind. Hier gibt es gleich mehrere starke Einflüsse auf Temperatur und Klima. Im Wesentlichen sind es die gigantisch hohen Berge und der Pazifik mit seinen Strömungen. In manchen peruanischen Regionen schwankt das Wetter kaum. Gleichbleibende 20 °C ist völlig normal. Selten ist das Wetter kühler als 15 °C.
Bleibt noch die Capsicum chinense die Wärme hoch zwei liebt. In dem Gebiet um die Stadt Cayenne sind Tagestemperaturen von 30 °C normal. Selten aber über 33 °C, was einen negativen Einfluss auf die Bestäubung hätte. In der Nacht wird es selten kälter als 23 Grad Celsius.
Bestäubung
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass bei hohen Nachttemperaturen die Blüten klein sind? Umgekehrt, je niedriger sie sind, desto größer die Chiliblüten. Unter 14 °C kommt es zu Problemen bei der Bestäubung. Die weiblichen Geschlechtsorgane der Blüte im Innern können sich nicht gut öffnen, wenn es zu kühl ist.
Klimazone
Machen Sie sich als Pflanzenliebhaber ein Bild von der natürlichen Umgebung Ihrer Pflanze. Nur so können Sie auch optimale Bedingungen der heimischen Klimazone simulieren. In unseren Breiten gilt es, dass Chilis nicht vor dem 15. Mai wegen Nachtfröste nach draußen gepflanzt werden sollten.
In der Wohnung ist eine Temperatur von 20 °C und mehr für alle Chilis Ok. Rocotos dürfen in kühleren Zimmern stehen. Achten Sie darauf, dass die Luft nicht zu trocken wird. In einem eigenen Beitrag sind wir auf eine optimale Luftfeuchtigkeit für Chilis schon eingegangen.
Standort
Im Freiland und Garten ist eine nach Süden ausgerichtete Hauswand im Sommer ein guter Standort. Die Mauer speichert die Wärmestrahlen der Sonne. In der Nacht ist es dann hier wärmer.
Ein Gewächshaus ist ebenfalls eine gute Stelle, um Chilis anzubauen. Hier müssen Sie jedoch darauf achten, dass es nicht zu heiß wird. In den heißen Sommermonaten wird am besten 10 % des Gewächshauses beschattet.
Ab etwa 32° C müssen Sie mit ungefähr 10 % kleineren Chilischoten rechnen. Spätestens ab 38 °C wird es Zeit zu lüften. Über fünfzig ist es für den Chili-Anbau meist zu spät.
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